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Kai Sender
Sozialarbeiter
Bremen
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Die Tree of Life-Bestattung

Im Ausland erlaubte Bestattungsformen

Quelle: envato elements

Tree of Life-Bestattung: Nach dem Tod Teil eines Baums werden

Die Tree of Life-Bestattung ist eine besonders naturverbundene Bestattungsform. Dabei wächst aus der Asche einer verstorbenen Person und spezieller Erde ein Erinnerungsbaum heran. Dieser Tree of Life kann an einem individuell wählbaren Ort eingepflanzt werden.

Was versteht man unter einer Tree of Life-Bestattung?

Die Tree of Life-Bestattung ist eine naturnahe Alternative zur klassischen (Baum-)Bestattung auf dem Friedhof. Dazu wird der Verstorbene zunächst eingeäschert. Anschließend wird ein Teil der Totenasche einer besonderen Erdmischung beigefügt. Darin wird ein junger Baum eingesetzt, welcher die Asche über seine Wurzeln aufnimmt. Der Erinnerungsbaum kann nach einigen Monaten an ausgesuchten Orten eingepflanzt werden.

Wer wünscht sich eine Tree of Life-Bestattung?

Menschen, die gerne Zeit in der Natur verbracht haben, möchten ihr irdisches Dasein häufig dort beschließen. Der Gedanke, dass die Asche von den Baumwurzeln aufgenommen wird, spricht viele dieser Menschen an. Sie hoffen, als Teil des Baums beziehungsweise der Natur weiterzuleben. Für die notwendige Einäscherung ist seitens der verstorbenen Person die Zustimmung zur Kremation sowie der ausdrückliche Wunsch nach einer Tree of Life-Bestattung ratsam.

Wo sind Tree of Life-Bestattungen möglich?

Wegen des in Deutschland geltenden Friedhofszwangs werden Tree of Life-Bestattungen nur in Ländern, in denen es keine solche Beisetzungspflicht gibt, durchgeführt. Zu diesen Ländern gehören zum Beispiel die Schweiz, Niederlande oder Tschechien. Der fertige Erinnerungsbaum kann später legal wieder nach Deutschland gebracht werden. Dann kann er im Tree of Life-Lebensgarten im Urstromtal der Elbe, in einem Bestattungswald oder im eigenen Garten seinen endgültigen Platz bekommen.

Wann wird die Tree of Life-Bestattung in Deutschland erlaubt?

Abseits der legalen Umgehung der Friedhofspflicht sieht es nicht danach aus, dass die Tree of Life-Bestattung in Deutschland erlaubt wird.

Wie läuft eine Tree of Life-Bestattung ab?

Bis zur Einäscherung ist das Vorgehen bei der Tree of Life-Bestattung identisch mit der herkömmlichen Feuerbestattung. Nach der Einäscherung und Trauerfeier in Deutschland wird die verplombte Urne ins Ausland überführt. Dort findet die Bestattung in einer darauf spezialisierten Baumschule statt.

Die eigentliche Bestattung:

In der Baumschule wird die Urne in Anwesenheit eines Notars geöffnet und die Totenasche entnommen. Die Asche wird daraufhin mit einem speziellen Gemisch aus Vitalerde-Substrat vermengt. Das Einpflanzen des gewünschten Baumsetzlings – die eigentliche Bestattung – erfolgt ebenfalls nur unter notarieller Aufsicht.

Die Durchwurzelung:

Anschließend wächst der Setzling unter optimalen Bedingungen und ständiger Kontrolle in der Baumschule heran. Währenddessen nimmt er die Totenasche mit den darin enthaltenen Nährstoffen auf. Dieser Durchwurzelungsprozess dauert zwischen sechs und zwölf Monate.

Die Einpflanzung:

Wenn der Erinnerungsbaum mindestens 1,25 Meter hoch ist, kann er an seinem endgültigen Platz eingepflanzt werden. Dazu kann er zurück nach Deutschland gebracht werden und wird dort dem Bestatter oder den Hinterbliebenen zum Einpflanzen überreicht. Je nach Anbieter wird der Erinnerungsbaum auch vom Unternehmen selbst eingepflanzt. Auf Wunsch kann das Einpflanzen am Gedenkplatz zeremoniell begleitet werden, beispielsweise mit einer Trauerrede.

Vorteile einer Tree of Life-Bestattung:

Besonders gut passt diese Bestattungsform zu Verstorbenen mit starkem Bezug zur Natur. Die Ruhe und Harmonie des Baums spenden aber auch den Hinterbliebenen Trost. Der Erinnerungsbaum ist nicht nur eine sehr persönliche Erinnerung an eine verstorbene Person, sondern ermöglicht auch die Rückkehr in den natürlichen Kreislauf des Lebens.

Durch die verschiedenen Baumarten ist die Bestattungsform individuell gestaltbar. Speziell im eigenen Garten bietet sie einen direkten Zugang zum Gedenkplatz, den der Verstorbene zu Lebzeiten vielleicht selbst geliebt hat. So können die Angehörigen die Nähe der verstorbenen Person jederzeit spüren. Auch die Grabpflege, Kosten sowie Vorschriften eines Friedhofs entfallen bei der Tree of Life-Bestattung.

Kosten einer Tree of Life-Bestattung:

Die Kosten der Tree of Life Bestattung belaufen sich auf circa 1.500 bis 2.000 Euro. Dazu kommen noch andere übliche Bestattungsleistungen. Dennoch ist die Bestattungsform vergleichsweise günstig. Ein Tree of Life mit den üblichen Kostenpunkten für Trauerfeier, Kremation und Überführung kostet im Schnitt etwa 3.000 Euro.

Fazit:

Im Rahmen der Tree of Life-Bestattung wächst ein Erinnerungsbaum heran, der die Asche des Verstorbenen in sich aufgenommen hat. Die Beisetzungsform setzt eine Kremation voraus und eignet sich besonders für naturverbundene Menschen.

Die Durchführung der Bestattung ist in Deutschland nicht erlaubt, das Einpflanzen eines Erinnerungsbaums aber schon. Deswegen wächst der Baum im Ausland heran. Später kann der Erinnerungsbaum unter anderem im eigenen Garten eingepflanzt werden