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Kai Sender
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Die Diamantenbestattung

Im Ausland erlaubte Bestattungsformen

Quelle: envato elements

Im Rahmen der Diamantbestattung wird nach der Einäscherung aus einem Teil der Totenasche ein Erinnerungsdiamant gepresst. Die übrige Asche wird danach beigesetzt. Im Gegensatz zu einigen anderen europäischen Ländern ist die Diamantbestattung in Deutschland nicht möglich.

Was versteht man unter einer Diamantbestattung?

Die Diamantbestattung ist eigentlich keine eigene Bestattungsform, sondern nur eine Ergänzung zur Feuerbestattung. Das liegt zum einen daran, dass lediglich ein kleiner Teil der Totenasche zu einem Diamanten gepresst wird. Zum anderen wird der Diamant nicht beigesetzt, sondern dient als ortsunabhängige Erinnerung an die verstorbene Person. Trotzdem wird das Verfahren allgemein als Diamantbestattung bezeichnet.

Wer kann eine Diamantbestattung bekommen?

Die Diamantbestattung kann nur durchgeführt werden, wenn sie von der verstorbenen Person explizit gewünscht wurde. Das heißt, die Bestattungsform sollte Teil des letzten Willens sein.

Wo ist die Diamantbestattung erlaubt?

Durch den Bestattungszwang ist es in Deutschland nicht zulässig, aus Kremationsasche einen Diamanten herzustellen. Deswegen ist die Diamantbestattung hierzulande nicht möglich. Allerdings sind in Europa vor allem die Schweiz oder die Niederlande für Diamantbestattungen bekannt. Dort ist das Weiterverarbeiten von Totenasche zu Erinnerungsstücken legal. Nach der Überführung der Asche in die Niederlande oder die Schweiz ist so auch für deutsche Staatsbürger eine Diamantbestattung möglich.

Wann wird die Diamantbestattung in Deutschland erlaubt?

Dass Diamantbestattungen in Deutschland erlaubt werden, ist aktuell nicht absehbar. Zwar gab es schon einige Ausnahmen und Lockerungen für alternative Bestattungsformen, doch das Weiterverarbeiten von Asche zu Schmuck ist kaum mit dem Bestattungszwang vereinbar.

Wie funktioniert die Diamantbestattung?

Die Diamantbestattung findet in drei Schritten statt:

1. Der Kohlenstoff

Für den Diamanten wird lediglich Kohlenstoff benötigt. Dieser wird etwa 50 bis 500 Gramm Totenasche entzogen und danach gründlich gereinigt. Alternativ kann auch aus Haaren ein Diamant angefertigt werden.

2. Der Diamant

Nun werden die Bedingungen nachgebildet, unter denen ein Rohdiamant in der Natur entsteht. Dazu wird der Kohlenstoff bei etwa 1.700 Grad Celsius einem Druck von bis zu 60.000 bar ausgesetzt. Dabei wird aus dem Kohlenstoff zunächst Grafit. Durch das Hinzufügen eines Diamantkristalls beginnt dann das Wachstum des Erinnerungsdiamanten. Der Diamantkristall berührt das Grafit zu keiner Zeit.
Die Dauer des Wachstums variiert: Je größer der Diamant sein soll, desto länger dauert der Prozess. Große Diamanten benötigen einige Wochen oder mehrere Monate. In der Regel sind die Diamanten zwischen 80 und 200 Milligramm schwer. Ihre Größe beträgt 0,4 bis 1 Karat.

3. Der Schliff

Das hinzugefügte Diamantkristall wird entfernt. Abschließend wird der Stein individuell geschliffen. Typisch für Erinnerungsdiamanten ist ein bläulicher Schimmer, der auf Einschlüsse von Bor zurückgeht. Es sind aber auch andere Farben möglich. Der fertige Diamant wird entweder an das Bestattungsinstitut oder direkt an die Hinterbliebenen der verstorbenen Person versendet.

Die Vorteile der Diamantbestattung:

Die Diamantbestattung ist ein sehr individuelles, persönliches Andenken an einen verstorbenen Menschen. Da für den Diamanten eine Feuerbestattung nötig ist, lässt sich die Diamantbestattung mit vielen verschiedenen Beisetzungsformen kombinieren. Als Teil eines Schmuckstücks ist der Diamant ortsunabhängig. Gerade dieser Aspekt tröstet viele Angehörige, da der Verstorbene sie so auch nach dem Tod begleiten kann.

Zudem ist der Diamant in der Regel nicht allzu groß und schwer. Dadurch lässt er sich leicht mitnehmen und mit einem bereits vorhandenen Schmuckstück kombinieren. Ein weiterer Vorteil ist die Haltbarkeit des Diamanten. Ein klassisches Grab wird früher oder später aufgehoben, der Diamant kann dagegen für immer erhalten bleiben.

Die Kosten der Diamantbestattung:

Je nach den individuellen Vorstellungen in Bezug auf Größe, Farbe und Schliff werden verschiedene Preise für einen Erinnerungsdiamanten aufgerufen. Generell zählt die Diamantbestattung zu den teuersten Bestattungsformen. Einzelne Anbieter bieten Erinnerungsdiamanten ab 2.000 Euro an. Meistens werden aber zwischen 3.000 und 5.000 Euro als Einstiegspreis aufgerufen. Für besonders große Diamanten sind bis zu 25.000 Euro möglich. Dazu kommen noch weitere Kosten für die Überführung und Bestattung der übrigen Totenasche, die Grabstelle und andere Beisetzungskosten.

Fazit:

Die Diamantbestattung ist eine die Feuerbestattung ergänzende und besonders gut individualisierbare Bestattungsform. Dazu wird ein kleiner Teil der Totenasche mittels eines aufwändigen Verfahrens zu einem echten Diamanten weiterverarbeitet. In Deutschland ist das Herstellen eines solchen Diamanten nicht gestattet, in der Niederlande und Schweiz dagegen schon. Ein Erinnerungsdiamant ermöglicht es den Hinterbliebenen, die verstorbene Person in Form eines Diamanten zu verewigen und als Schmuck zu tragen. Durch den immensen Herstellungsaufwand gehen mit der Diamantbestattung hohe Kosten einher.