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Kai Sender
Sozialarbeiter
Bremen
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Die Korallenriffbestattung

Im Ausland erlaubte Bestattungsformen

Quelle: envato elements

Der Tod als Ausgangspunkt für neues Leben unter Wasser

Bei der Korallenriffbestattung wird die Asche von Verstorbenen zu einem künstlichen Korallenriff weiterverarbeitet, das anschließend im Meer versenkt wird. Auf dem so entstandenen Lebensraum können sich unter anderem Korallen ansiedeln.

Was versteht man unter einer Korallenriffbestattung?

Die künstlichen Korallenriffe oder auch „Eternal Reefs“ (Ewige Riffs) entstammen der gleichnamigen amerikanischen Organisation. Aus der Totenasche werden Riffbälle aus Beton gefertigt, die später auf den Meeresboden herabgelassen werden. So entstehen bereits seit 1998 große, vom Menschen angelegte Riffe für Korallen.

Wer wünscht sich eine Korallenriffbestattung?

Speziell naturverbundene oder dem Meer nahestehende Personen wünschen sich eine Korallenriffbestattung. Dabei spielt die Hoffnung, nach dem Tod zur Erholung der Weltmeere beizutragen, häufig eine zentrale Rolle. Wie bei allen auf der Feuerbestattung basierenden Bestattungsformen sollte darauf geachtet werden, den Wunsch nach einer Kremation mit anschließender Korallenriffbestattung auch schriftlich festzuhalten.

Wo sind Korallenriffbestattungen möglich?

In Deutschland gibt es keine Korallenriffbestattungen. Allerdings hat „Eternal Reefs“ eigenen Angaben zufolge bereits in den Gewässern von über 70 Ländern Riffbälle versenkt. Das bislang größte Riff befindet sich vor der Küste Floridas. Im „Neptune Memorial Reef“ wohnen mittlerweile viele verschiedene Arten von Lebewesen.

Wie lange dauert es von der Einäscherung bis zur Beisetzung?

Zwischen der Kremation und dem Einsatz des Riffelements vergehen im Schnitt 90 Tage. Der eigentliche Prozess ist nach vier Tagen abgeschlossen und besteht aus dem Guss, der Begutachtung, der Widmung und der finalen Platzierung des Riffbausteins. In dieser Zeit wird das Riffbauteil auch individuell gestaltet. Dabei stehen über verschiedene Formen wie Muscheln, Seesterne oder Schildkröten bis hin zur Beigabe von persönlichen Gegenständen oder dem Hinterlassen von Botschaften viele Gestaltungsmöglichkeiten offen. Allerdings müssen alle Dekorationen umweltverträglich sein. Die Angehörigen können allen Arbeitsschritten beiwohnen. Das fertige Element wird dann verwahrt, bis es in das Riff gesetzt werden kann. Neben der Findung eines passenden Beisetzungstermins muss dafür auch das Wetter berücksichtigt werden.

Wie läuft eine Korallenriffbestattung ab?

Im Anschluss an die Einäscherung wird die Asche mit einer speziellen, umweltfreundlichen Betonsubstanz vermengt. Aus dieser Mischung entsteht dann ein pH-neutraler, perforierter Riffball. Dieser Ball wird auch Riffdenkmal genannt und ist zwischen 250 und 2.000 Kilogramm schwer. Das fertige, individuelle Riffdenkmal kann zum nächstmöglichen Termin beigesetzt werden. Dazu bringt ein Schiff mehrere Riffdenkmale sowie die Trauergäste an Ort und Stelle. Dort angekommen, wird der Name des Verstorbenen ausgerufen, das Schiffshorn betätigt und der Riffbaustein hinabgelassen.

Die endgültige Befestigung des Betonelements übernehmen erfahrene und eigens dafür geschulte Taucher. Wenn die Angehörigen über einen Tauchschein verfügen, können sie selbst an der Positionierung des Riffbestandteils mitwirken. Schließlich können die Angehörigen jeweils ein geschmücktes Miniatur-Riffdenkmal über der Grabstelle ins Meer fallen lassen. Nach der Zeremonie und dem Platzieren des Riffelements im Ozean bekommen die Hinterbliebenen eine Urkunde mit allen relevanten Daten und den GPS-Koordinaten der Unterwassergrabstätte. Auf dem Riffelement selbst befindet sich zudem eine Plakette mit weiteren Daten der verstorbenen Person.

Vorteile einer Korallenriffbestattung:

Die bei der Korallenriffbestattung entstehenden Riffe sollen für immer bestehen und bieten so dauerhaften Lebensraum für verschiedenen Unterwasserbewohner. Mit den „Ewigen Riffen“ wird also generell die Artenvielfalt und besonders das Nachwachsen von Korallen unterstützt. Neben dem Schaffen eines neuen Lebensraums setzt ein Riffelement auch der verstorbenen Person ein nahezu unvergängliches Denkmal.

Kosten einer Korallenriffbestattung:

Durch die verschiedenen Größen der Elemente ergibt sich eine entsprechend große Preisspanne. Eine Riffbestattung kostet rund 4.000 bis knapp über 8.000 Euro. Auch die Anforderungen an die Verzierungen und die Position des Riffbausteins wirken sich auf die Höhe der Summe aus. Hinzu kommen noch andere Kosten, zum Beispiel die Überführung der Totenasche oder die Gebühr für ein Ticket auf dem Boot. Bei der Mindestsumme von knapp 4.000 Euro sind keine Trauergäste vorgesehen. Eine Korallenriffbestattung ist insgesamt relativ kostspielig.

Fazit:

Die Korallenriffbestattung ist besonders für mit dem Meer sehr verbundene Menschen attraktiv. Sie können nach ihrem Ableben Korallen und anderen Meeresbewohnern ein langfristiges, neues Zuhause bieten. Dazu wird die Asche mit Beton gemischt und zu einem großen Riffdenkmal weiterverarbeitet. Das Denkmal wird schließlich als Teil eines künstlichen Riffs fest auf dem Meeresboden verankert.